DCM – Deutsche Cosplaymeisterschaft

2012 habe ich das erste Mal die Deutsche Cosplaymeisterschaft (DCM) als Zuschauer besucht. Dies war auf dem Finale auf der Frankfurter Buchmesse und seit 2014 arbeite ich nun bei der DCM selbst als Fotograf mit. Hier soll jetzt keine Abhandlung über die Geschichte und Beschaffenheit der DCM erfolgen, aber ich möchte euch einen Einblick geben, was die DCM so besonders für mich macht und warum die Arbeit dort etwas Besonderes ist.
Die DCM ist ein besonderes Phänomen im Bereich Cosplay. Es ist der größte Wettbewerb dieser Art in Deutschland. Wenn man die verschiedenen Vorentscheide und das Finale besucht, wird man umso mehr in den Bann der dargebotenen Bühnenshows und Emotionen gezogen.
Wenn ich die DCM mit wenigen Schlagworten umschreiben müsste, wären es bestimmt folgende: Stress, wenig Freizeit, tolle Bühnenshows, Lachen, sehr viele Fotos, tolle Cosplays, Freude und sehr viel Spaß!
Versteht sich, dass diese alle auf mich bezogen sind. ;-)
Vieles kann man gar nicht so genau beschreiben, man muss es einfach selbst erleben. Sei es als Teilnehmer oder Helfer. Auf bis zu sechs Vorentscheiden werden die Teilnehmer ermittelt, die dann im großen Finale auf der Frankfurter Buchmesse (FBM) jedes Jahr um den Titel „Deutscher Cosplaymeister“ kämpfen.
Man erfährt ein so breites Spektrum an Emotionen, wie bei keiner anderen Veranstaltung. Glück und Trauer, sowie Freude und Angst liegen oft so nah nebeneinander. Vor allem beim Finale, was sich über zwei Tage erstreckt. Das ist ein Erlebnis, was einen nicht unberührt lässt.
Als DCM-Fotograf ist es die Aufgabe, sobald die Jury die Kostüme bewertet hat, diese noch einmal bis ins kleinste Detail festzuhalten und zu dokumentieren. Umso aufwendiger das Kostüm, umso mehr Fotos müssen von den ganzen Details gemacht werden. Dies geschieht beim Finale stets Samstag. Bei den Vorentscheiden findet das Ganze am selben Tag wie die Auftritte statt.
Neben den üblichen „Verbrecherfotos“ – wie wir sie nennen – die die Jury im Falle einer Nachbeurteilung braucht, gibt es am Ende von jedem Teilnehmer/-paar entsprechend schöne Portraits und Paarfotos.
Dies macht den meisten Spaß, da man sich dort wieder kreativ ausleben kann.
Am Sonntag heißt es früh raus. Bereits um 9 Uhr geht es für die Teilnehmer und Helfer auf der FBM los. Briefing, Anziehen, Requisiten aufbauen, Generalprobe und noch ausstehenden Bewertungen von Teilnehmern, wo diese am Samstag noch nicht möglich war.

Ich denke die Pause, zwischen der Generalprobe und dem großen Auftritt vor den Zuschauern, ist der emotionalste Part der gesamten DCM. Hinter der Bühne ist bei den Teilnehmer fast jede Art von Emotion erlebbar. Wie sie damit umgehen, ist äußerst bemerkenswert. Man sieht ihnen die steigende Anspannung deutlich an und fühlt dies förmlich selbst mit. Es wird gut zugeredet, beruhigend die Hand gehalten, gedrückt, gelacht, uvm.
Jeder versucht jedem beizustehen oder hilft es zu überstehen. ;)
Das ist genau das gegenseitige Miteinander, was viele sich oft von Communitys oder im echten Leben wünschen.
Selbst als stiller Beobachter hinter der Bühne bleibt man von diesen „Gefühlswellen“ nicht verschont. Vor allem nicht, wenn man die Teilnehmer sieht, die man schon bei den Vorentscheiden als Fotograf begleitet hat. Oft mehrere Monate des Wartens, der Arbeit, Vorfreude und Anspannung zeichnen sich dann bei den Teilnehmern ab und dies berührt einen doch zutiefst mit jeder Minute, wo man hinter der Bühne bei ihnen ist.
Die Auftritte zu fotografieren macht dann einen ungeheuren Spaß. =) Es ist meist ein bunter Mix aus Comedy, Gesang, Tanz, Trauer, original nachgespielten Szenen aus Anime/Film/Spiel. Auf Seiten des Publikums wird gelacht, getrauert, gestaunt, uvm.
Die Siegerehrung als Abschluss ist dann der zweite emotionale Höhepunkt der DCM. Hier löst sich alles auf. Anspannung in Freude, Ungewissheit in Trauer. Es gibt öfters Tränen zu sehen und nicht bei allen sind es Freudentränen. Man fühlt in diesem Moment unweigerlich mit den Teilnehmern, denn das Finale zu gewinnen, ist der Traum eines jeden.
Wer das Ganze einmal miterlebt hat, wird davon geprägt. Und dieses Gefühl was man behält, ist der Grund der einen nicht aufhören lässt weiter daran teilzuhaben.
Hier nun ein kleiner Blick hinter die Kulissen und auf die Auftritte. Sämtliche Bilder sind Out-of-Camera, also ohne jegliche Bearbeitung und bilden nur eine sehr kleine Auswahl aus all den Bildern die ich im Laufe des Finales 2014 geschossen habe.